Bekämpfungsaufruf
Auf Grund der von der Ambrosie ausgehenden Gesundheitsgefährdung von Menschen und der Gefährdung von landwirtschaftlichen Kulturen ist es notwendig, vorhandene Einzelpflanzen und Bestände weitestgehend zu entfernen und die weitere Ausbreitung der Pflanze zu verhindern. Von Seiten der Straßenverwaltung des Landes und der Landwirtschaftskammer werden die erforderlichen Veranlassungen für die Bereiche „Landesstraßen B und L" und „Landwirtschaft" durchgeführt.
Für die übrigen Bereiche wie z.B. Wegränder, Ruderalflächen(Erd- und Schutthalden,Baugebiete, Mülldeponien), Schottergruben, Industriegelände, öffentliche (Grün)flächen, Hausgärten und Vogelfutterplätze, ist zur erfolgreichen Vorbeugung und Bekämpfung unbedingt die Mithilfe der Gemeinden und der Bevölkerung erforderlich!
Gesundheitsrelevante Aspekte der Ambrosiaverbreitung
Ambrosiapollen gehören zu den stärksten Allergieauslösern und verursachen Schnupfen, Binde-hautentzündungen, Bronchitis mit Husten, Atemnot und allergisches Asthma.
Die Beeinträchtigungen der Gesundheit ergeben sich aus Besonderheiten der Ambrosie wie
Die Sesquiterpenlaktone in Stengel und Blättern können kontaktallergische Reaktionen auslösen.
Die genannten Proteine (Eiweise) lösen Allergien vom IGE-Typ mit folgenden Krankheitszeichen aus:
Diagnose und Therapie
Die Diagnose einer Ambrosia-Allergie ist einfach durch Beobachtung der typischen beschriebenen Beschwerden in den Monaten August und September möglich.
Die spezifische Therapie gegen die Ragweed-Allergie ist die Allergieimpfung oder Hyposensibilisierung. Dadurch soll der chronische Verlauf dieser allergischen Erkrankung mit der Gefahr von Spätfolgen verhindert werden.
Ein Grundsatz in der Vorsorgemedizin ist, Exposition soweit als möglich zu vermeiden und andernfalls jedenfalls zu minimieren. Aus diesem Grund kommt der Bekämpfung der Ambrosie zur Vermeidung von Allergenexposition hohe Bedeutung zu und soll deren Bekämpfung als Bürgerpflicht gesehen werden.
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Die Zahl der Allergiker steigt kontinuierlich an, bereits 35 % der Allergiker reagieren auf Ambrosiapollen. Zusätzlich zum individuellen Leidensdruck der Allergiker sind die Kosten durch Behandlung beträchtlich. Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Behandlungen werden in der Steiermark auf mehr als 8 Mio. Euro geschätzt.
Die Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), u. a. auch Ambrosia, Aufrechtes Traubenkraut und Ragweed genannt, stammt ursprünglich aus Amerika und wurde vor etwa 150 Jahren nach Europa gebracht.
Die Ambrosie hat eine kugelige Wuchsform mit doppelt bis dreifach gefiederten und gestielten Blättern. Die robusten Stängel sind meist rötlich und weich behaart. Die Hauptblütezeit liegt in den Monaten August und September.
Eine Pflanze produziert bis zu 8 Milliarden Pollen, die mehrere 100 km weit fliegen können, und durchschnittlich 4.000 Samen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Gartenbereich, Einzelpflanzen, kleine Bestände
Erdablagerungen/Baustellen/Gruben
Landwirtschaft
Brachen: mehrmaliges und rechtzeitiges Mähen oder Mulchen,
Getreide: in Getreide wird Ambrosie gut unterdrückt, nach der Ernte ist gegen aufwachsende Ambrosie mechanische Bekämpfung und/oder chemische Behandlung möglich,
Kürbis: in Kürbis ist nur mechanische Bekämpfung (Hacken, Ausreißen) möglich,
Soja: in Soja ist Ambrosie schwer zu bekämpfen, nur wenige Möglichkeiten zur chemischen Bekämpfung,
Sonnenblume: keine chemische Bekämpfung möglich, weil Ambrosie und Sonnenblume derselben Familie (Korbblütler) angehören, mechanische Bekämpfung (Hacken) bei Mais - Reihenweiten möglich,
Mais: neben der mechanischen Bekämpfung ist eine chemische Behandlung mit verschiedenen Pflanzenschutzmitteln - je nach Lage innerhalb oder außerhalb von Wasserschon- und Wasserschutzgebieten - möglich.
Die bevorzugten Lebensräume der Ambrosie sind offene Bodenflächen wie Straßenbankette, Wegränder, Bahndämme, Ruderalflächen (Erd- und Schutthalden, Baugebiete, Mülldeponien), Schottergruben, Industriegelände, öffentliche (Grün)flächen, Hausgärten, Vogelfutterplätze und Äcker.
Sobald die Samen zu Boden fallen, ist der Standort verseucht. Über kürzeste Strecken erfolgt der Transport des Samens mit dem Wind. Die Verbreitung über weitere Strecken und Entfernungen geschieht u. a. durch den Transport von mit Samen kontaminiertem Aushubmaterial, durch mit Erde verunreinigte Reifen von Bodenbearbeitungs- und Erntemaschinen, über mit Ambrosiasamen verunreinigtes Erntegut, durch Mähgut und Mäharbeiten bei der Straßenrandpflege sowie verunreinigtes Saatgut, Vogelfutter und Futtermittel.
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